WAAGEN
WAAGEN-RATGEBER
Ob im Anlagenbau, in der chemischen Industrie, dem Logistikbereich oder der Nahrungsmittel- und metallverarbeitenden Industrie, überall sind Waagen zur Gewichtsmessung im Einsatz. Die Waage hilft uns täglich bei der Preisbestimmung, Dosierung sowie Prüfung. Wichtig hierbei ist vor allem die Genauigkeit der Gewichtsmessung. Dies wird durch eine Eichung bestätigt und ist je nach Verwendungsbereich vorgeschrieben.
Welche Waage Sie benötigen und worauf Sie beim Kauf achten müssen, erfahren Sie nachfolgend.
HÄNGE- UND KRANWAAGEN
Hänge- und Kranwaagen eignen sich für das Wiegen und Tarieren von hängenden Lasten. Der Wägebereich fasst bei Hängewaagen bis zu 200 kg und bei Kranwaagen bis zu 10.000 kg. Hängewaagen sind sowohl mit praktischem Griff (für niedrigere Wägebereiche) als auch mit einem Karabiner für schwerere Lasten ausgestattet. Kranwaagen hingegen haben eine Öse aus Schmiedestahl, die besonders schweren Lasten standhält.
TISCHWAAGEN
Ob Kompakttischwaage, Zählwaage oder Präzisionswaage, alle lassen sich bequem auf dem Tisch o. ä. aufstellen. Der Unterschied der zuvor aufgezählten Waagen besteht in dem Anwendungs- und Wägebereich.
ZÄHLWAAGEN
Das besondere an Zählwaagen ist, dass ein Referenzstückgewicht angegeben werden kann, wodurch die Waage beim Wiegen die Stückzahl angibt. Dies ist vor allem während der Inventur eine überaus praktische Funktion. Einige Waagen sind zudem mit einem Speicher ausgestattet, sodass z. B. mehrere hundert Referenzen gespeichert und nach Bedarf abgerufen werden können.
PALETTENWAAGEN
Werden überwiegend Paletten abgewogen, ist eine Palettenwaage die richtige Wahl. Durch das praktische heranfahren und absenken der Palette auf die Waage wird wertvolle Zeit beim Wiegen gespart. Durch ein Anzeigegerät lässt sich das Gewicht ablesen. Das Anzeigegerät kann je nach Wahl fest mit der Wägebrücke verbunden oder frei, als Wand- oder Stativgerät, aufgestellt werden.
BODENWAAGEN
Anders als die Palettenwaage ist die Bodenwaage universeller einsetzbar. Mit einer passenden Rampe lassen sich die Wiegestücke leicht auf die Waage befördern. Hier kann ebenfalls das Anzeigegerät je nach Wahl fest mit der Wägebrücke verbunden oder frei, als Wand- oder Stativgerät, aufgestellt werden.
DIE ERMITTLUNG DER PERFEKTEN WAAGE
Als erstes ist es wichtig, sich Gedanken zu machen, was gewogen werden soll. Für hängende Lasten bietet sich je nach Last eine Hänge- oder Kranwaage an. Bei schweren Lasten, die auf Paletten transportiert werden, sollte eine Palettenwaage gewählt werden. Kompakttischwaagen sind vielseitig einsetzbar, aber weisen einen niedrigen Wägebereich auf. In Laboren werden vor allem Präzisionswaagen benötigt, die eine Ablesbarkeit bis zu 0,001 Gramm aufweisen. Für Zählanwendungen wird eine Zählwaage empfohlen.
Ist die richtige Art der Waage gefunden, ist der Wägebereich zu bestimmen. Falls Sie Hilfe benötigen, wenden Sie sich an unsere Fachberater. Wir beraten Sie gerne.
Beim Kauf werden Sie wahrscheinlich auf verschiedene Symbole stoßen, die die Ausstattung des jeweiligen Waagen-Modells beschreiben. Zur Orientierung finden Sie nachfolgend alle gängigen Symbole erläutert.
Akku-Betrieb
Wieder aufladbares Set<
Batterie-Betrieb
Batterietyp beim jeweiligen Gerät angeben
Datenschnittstelle
Zum Anschluss von Drucker oder PC
GLP/ISO Protokollierung
Von Wägedaten mit Datum, Uhrzeit und Seriennummer. Nur mit passendem Thermo-Drucker.
Justierprogramm (CAL)
Zum Einstellen der Genauigkeit. Externes Justiergewicht notwendig und auf Anfrage.
Netzadapter
230 V/ 50 Hz, als separates Gerät
Netzteil
230 V/ 50 Hz, in der Waage integriert
Prozentbestimmung
Anzeige der Abweichung vom Referenzgewicht (110 %) in %, statt in Gramm
Rezeptur
Getrennte Speicher für das Gewicht des Taragefäßes und der Rezeptur-Bestandteile (Netto-Total)
Staub- und Spritzwasserschutz
Erklärung der Schutzart IP siehe unten
Stückzahlen
Wählbare Referenzstückzahlen und Anzeigenumschaltung von Stück auf Gewicht
Tarieren
Zurücksetzen der Anzeige auf “0” bei belasteter Waage
Toleranzbereich
Oberer und unterer Grenzwert programmierbar, z. B. beim Dosieren und Sortieren
Unterflurwägung
Lastaufnahme durch einen Haken an der Waagenunterseite
Wägeeinheiten
Per Tastendruck umschaltbar, z. B. auf nichtmetrische Einheiten
Schutz vor Wasser und Staub
Schutzart IP (International Protection) Diese internationale Angabe beschreibt, wie stark die Waage gegen Staub und Wasser geschützt ist. Je höher die nachgestellte Zahl ist, desto höher ist der jeweilige Schutz der Waage vor Staub und Wasser.
Z. B. IP65 = Schutz vor dem Eindringen von Staub und Schutz gegen Wasserstrahle aus allen Richtungen.
Erste Ziffer= Staubschutz
0 kein Schutz
1 Fremdkörper > 50 mm
2 Fremdkörper > 12 mm
3 Fremdkörper > 2,5 mm
4 Fremdkörper > 1 mm
5 Staubablagerungen im Inneren
6 Eindringen von Staub
Zweite Ziffer= Wasserschutz
0 kein Schutz
1 senkrecht fallende Tropfen
2 max. 15° fallende Tropfen
3 max. 60° fallende Tropfen
4 Spritzwasser alle Richtungen
5 Wasserstrahl alle Richtungen
6 vorübergehende Überflutungen
7 zeitweises Eintauchen
8 dauerndes Eintauchen
Schon gewusst?
Tarieren
Das Wort tarieren kommt aus dem arabischen (taraha = wegnehmen, entfernen) und bedeutet das Ausgleichen eines Gewichtes, um ein Gleichgewicht herzustellen.
Toleranz
Das Wort Toleranz bzw. tolerieren kommt aus dem lateinischen (tolerantia). Technisch ist dies die zulässige Differenz zwischen der angestrebten Norm und der tatsächlichen Maßeinheit.
Justieren
Justieren kommt aus dem lateinischen (iustare) und bedeutet “berichtigen”. In der Technik ist das genaue einstellen mit justieren gemeint.
DIE EICHFÄHIGKEIT
Eichfähige und nicht eichfähige Waagen sind messtechnisch nahezu identisch. Die Wahl der Ausführung richtet sich nach dem geplanten Verwendungsbereich.
Die amtliche Eichung
Gem. der EU-Richtlinie 90/ 384/ EWG für folgende Verwendungsbereiche vorgeschrieben:
Die Eichprüfung
Die Eichgültigkeit